Sigma Fun 2.0 „Quad Mod“

Kleine Vierleiner-Matten sind selten, die Untergrenze liegt bei 1,5 qm ca. 2,5 m Spannweite. Bei böigen 4 bis 5 Windstärken ist dann schnell die Grenze fürs Fliegen im Stand erreicht.
Daraus entstand die Idee aus einer 2 m Zweileiner-Matte einen Mini-Vierleiner zu machen – mit allen Vorteilen des gezielten Landens und sicheren Parkens am Boden.


Als Basis dient die Sigma Fun 2.0 von Elliot, die im Vergleich zur Sigma Spirit etwas weniger gestreckt ist aber mit durchaus ähnlichen Flugeigenschaften aufwartet. Deutlichster Unterschied: die Spirit hat eine Verbundwaage in der die Waageleinen auf verschiedenen Ebenen zusammengeführt werden, während bei der Fun alle Waageleinen direkt zu einem Sammler führen.

Anknüpfung der Bremsleinen mit doppeltem Saumband

Das macht die Konstruktion einer Bremswaage wiederum einfacher weil diese an der C-Ebene der Lenkwaage abgenommen werden kann.
Erste Überlegung: die Anknüpfpunkte für Lenk- und Bremsleinen sollten den gleichen Abstand zum Drachen haben. Die Bremsen erhalten zudem eine Knotenleiter.

Im Flug erweist sich diese dann als sinnvoll, lässt sich der Kite dadurch an die herrschenden Windverhältnisse anpassen.

Bei böigen 10 bis 18 Knoten macht das Fliegen noch nicht so richtig Spaß. Der Zug kommt doch recht heftig und plötzlich. Die Bremskonstruktion hält zwar, lässt sich aber in ihrer Funktion nicht voll ausschöpfen.

Anders am Low-end: bei 4 bis 6 Knoten die Matte fliegt gewohnt gemütlich, lässt sich dafür aber sehr gut manövrieren. Plötzliche Stops, Powerdives und sogar kurze Rückwärtsflüge sind möglich. Weit entfernt erinnert sie an eine Smithi Pro für Anfänger.

Fazit: Manövrierbarkeit und Flugspaß gut – als Sturmdrachen dann doch leider weniger geeignet.

Großes Wasabi Vergleichsfliegen

Oder Äpfel, Birnen und Melonen am Himmel…

Speed-Gene sollen in ihr stecken, aus denen sich knackige Kurven und pfeilschnelle Geraden herauslocken lassen. Auch aus der 2,5er?

Zum Vergleichstest stehen bereit:
– die 2er Sigma Spirit mit knapp 2m Spannweite
– die 150er Nexxt One, ein Vierleiner mit fast gleicher Spannweite wie die Wasabi
– der 1,5er Alpha-Vierleiner in derselben Größe.

HQ Alpha und Spiderkites Wasabi am Himmel

HQ Alpha und Spiderkites Wasabi am Himmel

Gemeinsam mit meinem Testpartner Lukas – deutlich jünger und leichter – fliegen wir die vier Kites im Wechsel. Der Wind ist bei durchschnittlich 10 Kn. mit Spitzen bis 14 Kn. einigermaßen konstant und kräftig.

Start
Die Wasabi braucht eindeutig am meisten Wind auch um stabil in der Luft zu bleiben. Selbst die kleinere Sigma Spirit geht früher los.

Wendigkeit
Auch hier belegt die Wasabi den letzten Platz. Wenig überraschend geht die kleinere Sigma Spirit schneller und enger in die Kurven. Die Vierleiner profitieren natürlich vom System-Unterschied durch den Bremseinsatz, der knackigere Wendungen ermöglicht.

Zugkraft
Die Unterschiede sind deutlich. Die kleinere Sigma Spirit entwickelt unwesentlich geringere Kräfte als die Wasabi. Bei den Vierleinern ist die HQ Alpha zunächst gutmütiger, unter Einsatz der Bremsen entwickelt sie aber wesentlich mehr Kraft als die Wasabi. Ohne Konkurrenz bei der Zugkraft ist die Nexxt One.
Für die Wasabi ein Plus: der Druckaufbau ist langsam und jederzeit beherrschbar.

Geschwindigkeit
In der Königsdisziplin muß sich die Wasabi tatsächlich nur der kleineren Sigma Spirit geschlagen geben. Bei einem Vergleich derselben Größen hätte die Wasabi hier sicher die Nase deutlich vorn.

2LeinerSo gesehen stimmt das Paket der Wasabi – überdurchschnittliche Geschwindigkeit und beherrschbare Zugkraft kennzeichnen einen speedorientierten Kite.
Mit der 2.5er-Größe ist aber auch schon die Obergrenze erreicht, ab der die Gutmütigkeit zu Lasten des Spaßes geht.

Showdown – Cooper 150 vs. Alpha 1.5

Cooper

Cooper Nexxt One 150

Alpha

HQ Alpha 1.5 – Modell 2018

Bei exakt vorhergesagten 4 Kn. Grundwind mit Böen bis 10 Kn. war heute mal ein kleines Vergleichsfliegen der beiden 1,5qm Vierleiner angesagt.
Die deutlich unterschiedlichen Windbedingungen sind eine gute Basis für einen Test. Bereits beim Start(versuch) werden Unterschiede deutlich: die aus extrem leichten Tuch gebaute Cooper erhebt sich früher als die Alpha und läßt sich in der Luft halten. Sie wirkt filigraner und exakter zu steuern.

In den Böen wird dann der wirkliche Unterschied deutlich. Die Kraftentwicklung bei der Cooper findet wesentlich steiler statt, als die der Alpha. Bei 10 Kn. ist die Cooper schon als waschechter Zugschirm unterwegs, während die Alpha noch im zahmen bzw. zähmbaren Bereich liegt. Hier noch Spaß – dort schon Arbeit. Wobei Spaß durchaus nicht negativ gemeint ist sondern wirklich Spaß bedeuten soll.
Die Alpha läßt sich durch ihren flacheren Leistungsanstieg in einem deutlich größeren Windbereich fliegen und ist auch zum Fliegen aus dem Stand für leichtere Piloten ideal. Die Cooper ist in höheren Windbereichen – spätestens ab 4 Windstärken – nur noch als Antrieb z.B. im Buggy zu verwenden. Aber da schlägt sie zu wie manch eine größere nicht.

Eine zweite Überraschung wartet dann beim Abbau: Die beiden Kites sind beim Übereinanderlegen bis auf den Zentimeter genau gleich groß. Erwartet hätte man, daß die Streckung der Cooper deutlich größer gewesen wäre – aber nein. Der Unterschied im Flugverhalten muß sich also aus dem Profil und der Waage, die bekanntlich für die Ausformung in der Luft verantwortlich ist, liegen.

Neu: Nexxt One von Cooper Kites

Erster Test der neu erworbenen Nexxt One 150 (1,5qm Fläche) bei 4-6 Ktn. – einem knappen 2er-Wind – parallel zu der 350er HQ Hydra (3,5qm Fläche). Ich dachte bei dem leichten Windchen bringt wenigstens die Hydra ein wenig Zug, während sich die vierleinige Nexxt One spritziger am Himmel zeigt.
Pustekuchen! Die viel kleinere Nexxt One legte Kräfte frei, die ich nicht erwartet hatte – und das noch ohne Bremseinsatz. Angebremst gabs fast kein Halten mehr. Und dabei ist die Drehfreude einmalig. Nur für Propellerspins ist mehr Druck nötig.
Spürbar ist natürlich der Unterschied der beiden Kite-Charaktere bei Böen: Die Hydra bleibt souverän am Himmel, während die Nexxt One zu Klappern neigt. Setzt man aber ihre Wendigkeit gezielt ein, ist ein Abfangen kein Problem und der Kite schnell wieder im Wind.
Fazit: Die Nexxt One weckt Hoffnungen auf ganz viel Spaß bei mehr Wind.

Nexxt One 150

Die Nexxt One 150 gibts tatsächlich auch in rot/schwarz – nicht nur in grün/schwarz wie auf den meisten Bildern zu sehen!

Alpha vs. Lycos

Ein erstes Vergleichsfliegen nach der Reparatur der Lycos-Waage mit der Alpha bei böigen 3 Bft. zeigen die Unterschiede der beiden Konzepte deutlich.
Die 2.5er Lycos macht erheblich weniger Druck, beschleunigt spontan, bleibt aber auch genauso plötzlich in Luftlöchern stecken. Böen gleichen auch die 35m-Leinen kaum aus. Klapper sind gelegentlich die Folge, aus denen sie sich aber meist wieder fängt.
Die 2.5er Alpha läßt sich als Vieleriner agiler steuern, macht v.a. bei den Böen richtig Druck, den man nur durch Beinarbeit ausgleichen kann und bleibt insgesamt stabiler am Himmel.
Fazit: Fürs Binnenland mit seinen zickigen Winden bringt der ‚zahmere‘ Vierleiner mehr Spaß – gerade für Anfänger, die die Reaktionszeit und den Umgang mit langen Leinen noch üben müssen.