Heute erster Test der neuen Vented-Flotte bei 3-4 Bf (gemessen): Eigenbau Midvented Mesh – KQK Supervented – Eigenbau Strung (v.l.).
Für den KQK war der Wind ideal, die beiden Eigenbauten decken die Windbereiche drüber und drunter gut ab. So wollte ich’s haben…
Schlagwort: Windstärke
Das Wunder von Lycos
Ungeduldig ausgepackt und noch am Abend auf die Wiese – das war der Empfang meiner neuen ‚alten’ Lycos 2.5 Speedmatte (seit Kurzem ist ein überarbeitetes Modell auf dem Markt). Der Start verlief zunächst schwierig, die Matte war wohl länger im Regal des Händlers gelegen. Erst als sich das Material entfalten konnte und erste Luft eingeatmet hatte, kamen die Stärken des Kites so richtig zur Geltung. Der Wind blies mit deutlich weniger als 2 Bft. Und denoch hielt sie sich stabil am Himmel. Fast ein kleines Wunder.
Die nicht komplett offene Leitkante mit einigen wenigen Lufteinlässen sorgt für eine saubere Form.
Als sie dann Zug aufnahm, folgte die zweite Überraschung: Die Matte pfeift – nicht unangenehm, eher kraftvoll und dynamisch.
Zugkraft pro qm
Man sollte meinen, dass sich die Zugkraft nahezu linear zur Fläche verhält. Dass dem nicht so ist hat sich am Strand vom Brouwersdam gezeigt beim Vergleich der 2er Mono und der 3,5er Hydra. Der Zug bei einem 3-4er Wind ist bei der Hydra gefühlt nur ein drittel stärker als bei der Mono. Und das obwohl die Hydra fast doppelt so viel Fläche mitbringt. Die Form scheint hier eine entscheidende Rolle zu spielen. Der geschlossene Flügel des Closed-Cellers Hydra „fängt“ wohl nicht so viel Wind ein wie der offene Single-Skin Mono. Die Mono zeigt dafür erwartungsgemäß mehr Agilität und Geschwindigkeit.
Leichtwinderfahrungen
Das Fliegen am ‚Low end‘ – bei 2 Bft und weniger ist ganz anders als im üblichen Windbereich. Während man bei 4 und mehr Bft vom Drachen eher gezogen wird und gegenhalten muß, bedingt das Fliegen bei wenig Wind ein aktives Fliegen. Der Drachen muß eher durch das Windfenster und die Powerzone gezogen werden. Das Loopen wird riskanter, weil der Drachen an Fahrt verlieren kann, und zusammenklappt.
Auch auf die Startposition am Flugfeld hat die Windstärke Einfluss. Bei starkem Wind empfiehlt sich ein Start im Luv, weil man durch die Zugkräfte des Drachens tendenziell in eine Vorwärtsbewegung kommt. Bei Leichtwind dagegen befindet man sich in einer Rückwärtsbewegung um den Drachen immer wieder ziehen zu können. Ein Start im Lee verhindert, dass man über den Flugfeldrand hinaus gerät.
Drachengröße
Grundsätzlich hat sich der Weg vom kleinen Zweileiner über den etwas größeren Vierleiner zum anspruchsvollen Lenkdrachen (in meinem Fall ein Revolution) als richtig erwiesen. Das erste Erproben des Windes mit rund 1,5 qm Fläche ist für einen Erwachsenen unbedenklich, macht aber schon richtig Spaß. Auch bei zunehmender Windstärke oder starken Böen bleibt das Gerät beherrschbar.
Die oft zu lesende Aussage, dass größere Matten bei weniger besser fliegen als kleinere kann ich nicht bestätigen. Meine Elliot 2.0 mit ca. 1,3 qm ist für mich ein echter Allrounder.
Grundsätzlich würde ich allen, die ‚auf dem Boden bleiben‘ möchten keine Matte größer als 3 qm empfehlen. Selbst die Anfängermatte HQ Alpha 2.5 entwickelt bei 4 Beaufort (Bft) Windstärke Kräfte, die man auch im Sportstudio aufwenden muss. Bei mehr Wind kann’s dann richtig anstrengend bis gefährlich werden.
Die ebenfalls oft zu findende Regel Fläche (qm) + Windstärke (Bft) = max. 7 hat sich in meinen Augen bewährt, was die Definition der Gefahrenzone angeht.