Definitiv K E I N Spielzeug

Kleiner, ungerechter Vergleich zwischen der HQ Symphony Beach III 1.3 (2016) und der Spiderkites Neon (2014) – zwei 2-Leiner die erst mal sehr ähnlich scheinen.

Die Daten – ähnlich

HQ Symphony Beach
– Spannweite*  123 cm
– Max. Tiefe* 56 cm
– AR (einfach**) 2,2

Spiderkites Neon
– Spannweite*  121 cm
– Max. Tiefe* 43 cm
– AR (einfach**) 2,8

*gemessen   **Verhältnis Spannweite zu Tiefe

Die Konstruktion – sehr verschieden

Die Symphony Beach ist ein einfach konstruierter, robuster Kite mit allem, was notwendig ist. Schon beim zweiten Blick unterscheidet sich die Neon davon deutlich: Die Profile sind an den Lufteinlässen verstärkt, die Lufteinlässe mit Gaze verschlossen. Beides Features, die dem Profil zusätzliche Stabiliät geben. Dass bei der Neon viel Augenmerk auf die Form gelegt wurde, zeigt auch die Waage: Jede Profilrippe wird angesteuert, was der Form in der Luft maximalen Halt gibt.

Der Flug – der Wahnsinn


Beim Testflug bei 14 Ktn. – in Böen 19 Ktn – kommen die wahren Unterschiede ans Licht. Die Neon ist nicht nur deutlich schneller sondern überraschenderweise auch spürbar stabiler.
In den Böen fängt die Symphony teilweise heftig an zu zittern, die Neon setzt dagegen jede Böe sofort in Geschwindigkeit um. Darauf muß man gefasst sein.
Die Neon ist eine echte Rennsemmel und definitiv nichts für Anfänger. Ohne Vorübungen – etwa mit der Symphony Beach – sollte man die Finger davon lassen. Wenn man aber weiß, was man tut, wird der Spaß schnell grenzenlos….

Aus aktuellem Anlaß: Kleine Böen-Kunde

Böen-Typen – entwickelt aus der Erfahrung heraus…

Wellenwind
Beobachtung: In langen Abständen von bis zu einer halben Stunde wechseln sich Windstille und gleichmäßiger Wind mittlerer Stärke ab.
Auswirkungen: Geduld erforderlich. Das Auf und Ab nervt gewaltig.

Hackwind
Beobachtung: Ein konstanter Grundwind nimmt überraschend plötzlich deutlich zu und zieht einige Minuten stark bevor er sich wieder abschwächt.
Auswirkungen: Plötzlicher Beineinsatz (in die Knie gehen, losrennen) erforderlich. Für Ungeübte schwierig.

Zappelwind
Beobachtung: Der Wind ist in sich ungleichmäßig, die Drachenleine rüttelt beim Durchfliegen des Windfensters.
Auswirkungen: Der Kite wird schwer lenkbar weil er von den Böen durchgerüttelt wird. Macht wenig Spaß.

Es ist böse – aber es macht Spaß

Farbenfrohe Erscheinung am Himmel: Die rot-schwarze Nexxt One 150

Farbenfrohe Erscheinung am Himmel: Die rot-schwarze Nexxt One 150

Heute auf der Wiese ums Eck: der Wind bläst ziemlich böig in 3-4 Stärken und ich beschließe sicherheitshalber nur meine 150er Nexxt One auszupacken. Schon von weitem sehe ich eine Familie mit zwei Zweileiner Stablenkdrachen, die versuchen sie zu starten. Die Kites erkenne ich auch beim Näherkommen nicht, aber die beiden Ringe in denen die Leinen enden verheißen nichts Gutes. Und der Adlergriff, in dem sie gehalten werden – die Arme weit vom Körper weggestreckt – tun ihr übriges. In der Luft waren die Kites inzwischen noch nicht. Bis ich meine Nexxt One startbereit habe sind sie zum Glück immer noch da. Auch wenn die zackigen Böen kaum ein gezieltes Fliegen zulassen, kann ich trotzdem ein paar schöne Loops präsentieren. Hinter mir höre ich noch den Satzfetzen ‚…will sehen, dass der auch fliegt.‘ Dann geben die beiden Hobbypiloten frustriert auf. Wie gesagt – es ist böse, macht aber Spaß andere zu frustrieren, die am falsche Ende gespart haben. Ist halt immer diesselbe Alternative: Sparen oder Spaß haben.

Neu: Nexxt One von Cooper Kites

Erster Test der neu erworbenen Nexxt One 150 (1,5qm Fläche) bei 4-6 Ktn. – einem knappen 2er-Wind – parallel zu der 350er HQ Hydra (3,5qm Fläche). Ich dachte bei dem leichten Windchen bringt wenigstens die Hydra ein wenig Zug, während sich die vierleinige Nexxt One spritziger am Himmel zeigt.
Pustekuchen! Die viel kleinere Nexxt One legte Kräfte frei, die ich nicht erwartet hatte – und das noch ohne Bremseinsatz. Angebremst gabs fast kein Halten mehr. Und dabei ist die Drehfreude einmalig. Nur für Propellerspins ist mehr Druck nötig.
Spürbar ist natürlich der Unterschied der beiden Kite-Charaktere bei Böen: Die Hydra bleibt souverän am Himmel, während die Nexxt One zu Klappern neigt. Setzt man aber ihre Wendigkeit gezielt ein, ist ein Abfangen kein Problem und der Kite schnell wieder im Wind.
Fazit: Die Nexxt One weckt Hoffnungen auf ganz viel Spaß bei mehr Wind.

Nexxt One 150

Die Nexxt One 150 gibts tatsächlich auch in rot/schwarz – nicht nur in grün/schwarz wie auf den meisten Bildern zu sehen!

Alpha vs. Lycos

Ein erstes Vergleichsfliegen nach der Reparatur der Lycos-Waage mit der Alpha bei böigen 3 Bft. zeigen die Unterschiede der beiden Konzepte deutlich.
Die 2.5er Lycos macht erheblich weniger Druck, beschleunigt spontan, bleibt aber auch genauso plötzlich in Luftlöchern stecken. Böen gleichen auch die 35m-Leinen kaum aus. Klapper sind gelegentlich die Folge, aus denen sie sich aber meist wieder fängt.
Die 2.5er Alpha läßt sich als Vieleriner agiler steuern, macht v.a. bei den Böen richtig Druck, den man nur durch Beinarbeit ausgleichen kann und bleibt insgesamt stabiler am Himmel.
Fazit: Fürs Binnenland mit seinen zickigen Winden bringt der ‚zahmere‘ Vierleiner mehr Spaß – gerade für Anfänger, die die Reaktionszeit und den Umgang mit langen Leinen noch üben müssen.